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  • Digitale Patientenakte

Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)

Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ist ein im September 2020 in Deutschland in Kraft getretenes Gesetz, das darauf abzielt, die Digitalisierung und Modernisierung von Krankenhäusern zu fördern. Es stellt finanzielle Mittel bereit, um digitale Infrastruktur, IT-Sicherheit und moderne Technologien in Krankenhäusern zu verbessern.

Das Ziel ist es, die Effizienz, Patientensicherheit und Versorgungsqualität durch den Einsatz neuer Technologien wie elektronische Patientenakten, telemedizinische Anwendungen und digitale Notfallversorgung zu steigern. Krankenhäuser können Fördergelder beantragen, um entsprechende Projekte umzusetzen und sich zukunftsfähig aufzustellen.

Auf dieser Seite präsentieren wir Ihnen unsere erfolgreich umgesetzten Projekte, die mit EU-Mitteln finanziert wurden.

Fördertatbestand 4: Einrichtung von teil- oder vollautomatisierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen (§ 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 KHSFV) hier: Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Befunderstellung

Im Rahmen des KHZG wurde am Klinikum die intelligente und integrierte Bildgebungssoftware syngo.via eingeführt.

Diese Software nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um die Patientenversorgung zu optimieren. Sie bietet innovative Möglichkeiten für die Bildinterpretation, Berichterstellung und Datenverwaltung. Mithilfe leistungsstarker Algorithmen und modernster Rechentechnologien analysiert syngo.via Bildtexturen, um die Sensitivität bei der Erkennung pathologischer Veränderungen zu erhöhen und gleichzeitig die Spezifität der Ergebnisse zu verbessern.

Besonders hilfreich sind dabei Deep-Learning-Algorithmen, die kontinuierlich auf Basis aktueller Leitlinien aktualisiert werden. Sie tragen wesentlich zu einer präziseren und standardisierten Befunderstellung bei.

Darüber hinaus wurden die eingesetzten IT-Systeme durch die Anwendung der IT-Grundschutz-Standards des BSI weiter abgesichert. Im Zuge dessen wurden umfangreiche Tests durchgeführt und gezielte Verbesserungen implementiert.

Fördertatbestand 7: Leistungsabstimmung und Cloud-Computing-Systeme (§ 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 7 KHSFV)

Einführung der cloudbasierten Digitallösung CARTONET™ Systems! Dieses innovative System ermöglicht es, klinische Behandlungsdaten aus dem Elektrophysiologielabor einfach und effizient retrospektiv zu analysieren und zu bearbeiten – und das ganz flexibel außerhalb des Labors.

Dank der browserbasierten Technologie kann von jedem Computer oder mobilen Endgerät auf die Daten zugegriffen werden, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kliniknetzwerks. Der Zugriff erfolgt dabei selbstverständlich nur nach den zugewiesenen Berechtigungen.

Um die Informationssicherheit weiter zu erhöhen, haben wir die Anforderungen des B3S-Standards (Branchenspezifischer Sicherheitsstandard) mit professioneller Unterstützung vollständig umgesetzt.

Fördertatbestand 9: informationstechnische, kommunikationstechnische und robotikbasierte Anlagen, Systeme oder Verfahren und telemedizinische Netzwerke (§ 19 Abs. 1 Satz 1 Nr. 9 KHSFV) hier: TMBS telemedizinische multimodale Bildgebung bei Schlaganfall

Das Klinikum Kulmbach ist Teil des Schlaganfall-Netzwerks STENO Nordbayern, in dem drei überregionale Stroke Units und 18 nach DSG-Kriterien zertifizierte Krankenhäuser zusammenarbeiten, um Schlaganfallpatienten bestmöglich zu versorgen.

Im Zuge des KHZG wurde die Lösung TMBS (telemedizinische multimodale Bildgebung bei Schlaganfall) eingeführt. 

Das Projekt ist Voraussetzung, um die optimale Therapie bei Schlaganfall schnellstmöglich durchzuführen bzw. in die Wege zu leiten und erlaubt vor allem bei schweren Schlaganfällen sowie bei Patienten mit auch schon länger zurückliegendem Symptombeginn eine suffiziente Beurteilung.

Es erleichtert insbesondere bei schweren Schlaganfällen die Beurteilung und stellt eine schnelle Übertragung der notwendigen Bilddaten an die STENO Zentren sicher.

Zur Sicherung von der Verfügbarkeit, der Integrität, Vertraulichkeit und Authentizität der Daten, d.h. Umsetzung der Informationssicherheit, wird eine Next Generation-Firewall und ein „Endpoint-Data-Loss-Prevention System eingesetzt.

Fördertatbestand 9.6: Robotics in der Urologie

Modernisierung der Urologie – Einführung des KOELIS Trinity® MRT-Fusionsbiopsiesystems

Im Rahmen der KHZG-Förderung wurde in der Klinik für Urologie ein innovatives MRT-Fusionsbiopsiesystem (KOELIS Trinity®) eingeführt, das seit Juni 2023 im Einsatz ist. Ziel war die nachhaltige Verbesserung der Versorgungsqualität und eine spürbare Erhöhung der Patientensicherheit bei Prostatabiopsien.

Das System ermöglicht schonendere, transperineale Eingriffe, die im Vergleich zu früheren Verfahren mit einem deutlich geringeren Infektionsrisiko verbunden sind. Dank des freihändig geführten Ultraschallkopfs und der präzisen Bildfusionstechnologie werden Biopsien exakter geplant und durchgeführt.

Wesentliche Vorteile des Systems:

  • Elastische Fusion von MRT- und TRUS-Bildern zur exakten Lokalisation von Läsionen
  • 3D-Visualisierung und Echtzeit-Navigation der Biopsienadel
  • Ergonomische Benutzerführung mit dokumentierten Biopsien auf Knopfdruck
  • PACS-Anbindung mit direkter Integration in die elektronische Patientenakte
  • Erstellung umfassender Patientenberichte inkl. Bildmaterial und Pathologiebefunden

Durch die vollständige Netzwerkanbindung im OP sowie in den Funktionsbereichen ist eine reibungslose Integration in die vorhandene IT-Struktur gewährleistet. Die KOELIS-Workstation kommuniziert sicher mit dem PACS-System (Philips), inklusive DICOM RT-Unterstützung für eine anschließende Therapieplanung.

IT-Sicherheit & Ausfallschutz: Im Zuge der technischen Umsetzung wurde zusätzlich die IT-Infrastruktur optimiert: Statt separater Netzwerkkarten wurde die Speicher- und Ausfallsicherheit der Server über VMware-Technologie erhöht – inklusive besserer Backup-Funktionen.

Mit dem KOELIS-System setzt die Urologie des Klinikums Kulmbach einen wichtigen Schritt hin zu präziser, moderner und patientenschonender Diagnostik im Rahmen der KHZG-Förderung.

Fördertatbestand 9.8: Da Vinci Robotik System

Im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) haben wir als Ersatzprojekt für den Fördertatbestand 9 die Anschaffung des robotischen Assistenzsystems da Vinci beantragt. Dieses kommt in der Frauenklinik, Urologie und Viszeralchirurgie zum Einsatz und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Versorgungsqualität sowie zur Erhöhung der Patientensicherheit bei.

Das da Vinci-Chirurgiesystem ermöglicht die digitale Übertragung von Bilddaten über standardisierte Schnittstellen wie DVI, SDI und USB. Diese Daten werden direkt in die bestehenden Krankenhausinformationssysteme (KIS) und digitale Patientenakten integriert.

Dank des integrierten Clinical Media Management Pakets ist eine bidirektionale Kommunikation zwischen dem da Vinci-System und Systemen wie KIS oder PACS möglich. Dabei können sowohl während der Operation erfasste Bild- und Videodaten als auch Planungsdaten aus der OP-Vorbereitung verarbeitet und dem Operateur direkt im Sichtfeld der Konsole bereitgestellt werden.

Zudem können jederzeit Bild- und Videoaufnahmen von Eingriffen erstellt und nahtlos in die elektronische Patientenakte übernommen werden.

Kontakt

IT-Abteilung
Astrid Goller

Telefon: 09221 98-
Fax: 09221 98-

E-Mail: Astrid.Goller(at)klinikum-kulmbach.de