Dr. Sven Schimanski ist der Nachfolger von Dr. Bernhard Steinbrückner als Leitender Arzt des Instituts für Labormedizin und Mikrobiologie am Klinikum Kulmbach. Ab dem 1. Januar übernimmt er die Aufgabe. Er wird das Haus zudem auch in seiner Funktion als Antibiotic Stewardship (ABS) unterstützen.
Nachdem sich Dr. Bernhard Steinbrückner nach zehn Jahren der erfolgreichen Arbeit am Klinikum Kulmbach zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet hat, übernimmt mit Anfang Januar Dr. Sven Schimanski die Führung des Instituts für Labormedizin und Mikrobiologie am Klinikum. Die Verantwortlichen in der Verbandsversammlung und Geschäftsführerin Brigitte Angermann sind ausgesprochen erfreut, dass sie in Dr. Schimanski einen erfahrenen Labormediziner mit langjähriger Leitungserfahrung gewonnen haben, der auch schon Lehrtätigkeiten an zwei Universitätskliniken, in Essen und Regensburg, ausgeübt und an verschiedenen wissenschaftlichen Projekten mitgearbeitet hat.
Der gebürtige Osnabrücker hat von 1992 bis 1999 Humanmedizin in Münster studiert und bereits dort seine Liebe für die Laborarbeit entdeckt. Eigentlich wollte er als HNO-Arzt tätig werden, erzählt er im Gespräch. Allerdings war dieser Plan nach einem ersten Besuch eines Krefelder Labors schnell verworfen.
Die entdeckte Begeisterung für das Arbeiten im Laborumfeld hat er schließlich von 2004 bis 2009 in der Uniklinik Regensburg weiter festigen können: Es folgten seine Weiterbildungen zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, sowie die Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin.
Von 2009 bis 2022 leitete Dr. Schimanski anschließend das Institut für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie des Klinikums Bayreuth.
Ab dem Jahr 2022 war er bei dem Bayreuther Labor SYNLAB tätig.
Doch nun zieht es ihn zurück in das klinische Umfeld: „Der Kontakt mit netten Kollegen und Patienten bei der Visite ist einfach etwas Tolles. Alleine im Austausch mit anderen Medizinern lassen sich oft die besten Therapien entwickeln. Darum ist mir Zusammenarbeit so wichtig.“
Für das Klinikum Kulmbach möchte der neue Chef das Labor weiterentwickeln: „Ich sehe großes Potenzial! Mit unserem neuen MALDI-TOF Laborgerät kann beispielsweise die Identifizierung besser, schneller und genauer gemacht werden. Es sind also auch genauere Antibiotika-Resistenztestungen möglich.“
Außerdem soll eine neue Generation von Laborgeräten angeschafft werden, um künftig noch schneller Proben untersuchen zu können.
So soll eine Auswertung von seltenen Parametern, die bisher noch extern durchgeführt wurde, nicht erst nach drei Tagen, sondern bereits nach ein bis zwei Stunden möglich sein. Für die Neurologie will Dr. Schimanski künftig die Liquordiagnostik ausbauen, um das Gehirnwasser auf beispielsweise Entzündungen der Hirnhaut zu untersuchen. Nicht alle Krankheiten, die das Zentrale Nervensystem betreffen, können durch Blutuntersuchungen nachgewiesen werden. Das trifft nicht nur für die Meningitis und weitere Infektionen zu. Auch Autoimmunerkrankungen kann man am besten im Gehirnwasser feststellen.
Privat ist der neue Chef im Labor des Klinikums sportlich unterwegs:
„Ich liebe den Ski-Langlauf. Und Fußball. Ich weiß nicht, ob man das in Franken offen sagen darf, aber ich sehe mir besonders gerne Spiele von Eintracht Frankfurt an.“ Wichtig ist ihm, Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Seine beiden Kinder sind auf dem Weg zum Abitur – ob sie in die Fußstapfen des Papas treten werden und Medizin studieren ist aber noch nicht sicher. „Das müssen sie selber rausfinden. Für mich war es die richtige Entscheidung. Der Beruf muss Spaß machen. Und für mich ist die Labormedizin das größte Glück.“