Mit großen Schritten hat sich die Diagnostik und Therapie hämatologischer Neoplasien in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Häufig ist die Forschung auf dem Gebiet der hämatologischen Systemerkrankungen Vorreiter für die weiteren, sich daraus ableitenden Systemtherapien bei anderen soliden Krebserkrankungen gewesen. Nicht selten wurden moderne Therapieansätze (Tyrosinkinase-Inhibitoren) aus der Hämatologie in die solide Onkologie translatiert und auch dort erfolgreich zum Einsatz gebracht. Hieraus folgen viele neue Therapieansätze gegen sowohl solide Krebserkrankungen als auch gegen Leukämien und deren Anverwandte, die Lymphome.
Zunehmend häufiger werden Krebserkrankungen aller Art in Deutschland und anderen industrialisierten Ländern diagnostiziert. Einerseits liegt das am ständig wachsenden zu erwartenden Lebensalter der Bevölkerung, andererseits ist dies aber auch ein Produkt der modernen Medizin selbst. Letztere Aussage bezieht sich dabei hauptsächlich auf den ständig wachsenden Pool an Patienten mit sekundären Neoplasien, die durch frühere Strahlen- und/oder Chemotherapie bei vorangegangenen Krebserkrankungen induziert werden. Als Essenz aus diesen Entwicklungen wollen wir heute unseren Patienten mit hämatologischen und auch soliden Krebserkrankungen eine diagnostische und therapeutische Bandbreite anbieten, welche alle malignen und nicht malignen Erkrankungen dieses Formenkreises abdeckt.
Stellen sich Patienten mit hämatologischen oder soliden onkologischen Krebserkrankungen in unserem Klinikum Kulmbach vor, so wird Diagnostik mit interdisziplinärem Charakter durchgeführt. Hierfür stehen sowohl diverse Untersuchungsmethoden mit Probengewinnung, die hier am Ort fest etablierte und renommierte Pathologie, unser Zentrallabor als auch die mit uns kooperierenden auswärtigen Labore zur Verfügung. Nach erzielter Diagnose werden sämtliche Patienten in einer interdisziplinären Konferenz (Tumorboard) von Kollegen der Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Pathologie, Chirurgie, Gynäkologie und internistischen Hämato-Onkologie diskutiert und ein gemeinsamer Beschluss für den jeweiligen Patienten individuell verfasst. Die aufgrund dieses Beschlusses empfohlene spezifische Therapie wird dann in unserer MVZ-Ambulanz und/oder auf unseren dafür spezialisierten Stationen durchgeführt. Unser Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie ist auch innerhalb des Klinikums Kulmbach engmaschig verknüpft mit dem Darmzentrum, dem Brustzentrum und dem Prostatazentrum.
Bei uns kommen außer der Stammzelltherapie sämtliche Arten von Chemotherapien mit oder ohne Immuntherapien in Frage. Moderne, regulierende und/oder zielgerichtete Substanzen, die zunehmend Einzug in die hämatologische und internistisch-onkologische Therapie halten, werden in Studien geprüft und angeboten sowie nach deren Zulassung regelhaft appliziert. Im Falle der Notwendigkeit steht für unsere Patienten dann auch die gesamte interdisziplinäre Bandbreite der Intensivmedizin zur Verfügung. Gesamt und über Jahrzehnte beurteilt, sind aber die Nebenwirkungen antineoplastischer Therapien einerseits besser zu managen und fallen andererseits durch die modernen Wirkmechanismen auch milder aus. Ein höheres Alter des Patienten, wie dies aufgrund der oben beschriebenen Umstände (sekundäre Neoplasien) zunehmend häufiger der Fall ist, stellt dabei keine Kontraindikation zu diesen Therapien per se dar.
Die Möglichkeit aus allen Therapieverfahren auswählen zu können, gibt dem behandelnden Ärzteteam die Option in die Hand jeden Patienten persönlich und individuell beraten und behandeln zu können. Dies geschieht unter Einbezug des Patientenalters, seines Gesundheitszustandes und der individuellen Wünsche des jeweiligen Patienten und dessen Angehörigen.
Hämatologie und Onkologie
Dr. med. Harald Biersack
Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie
Ramona Kolb
Sekretariat Hämatologie und Onkologie
Albert-Schweitzer-Straße 10
95326 Kulmbach
Tagesklinik für Ärzte und Patienten
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