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Myelographie

Die Myelographie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel mit einer dünnen Nadel in die Flüssigkeit des Duralsackes eingespritzt wird.

Die nicht kontrastierten Nervenfasern heben sich hierdurch von der kontrastierten Gehirnflüssigkeit ab und lassen sich so auf der Röntgenaufnahme abbilden. Das Rückenmark (Myelon) sowie die hieraus hervorgehenden Nervenwurzeln schwimmen in einem flüssigkeitsgefüllten sackartigen Gebilde (Duralsack). Die Flüssigkeit (Liquor oder Gehirnwasser genannt) schützt hierbei die empfindlichen Nervenfasern wie ein Airbag. Die umgebenden Knochen der Wirbelsäule fungieren als weiterer Schutzmechanismus.

Durchführung

Die Nadel wird meist im Bereich der Lendenwirbelsäule eingebracht, dies erfolgt im Liegen. Wichtig ist, den Körper im Lendenbereich so weit wie möglich zu beugen, damit die Zwischenräume zwischen den einzelnen Wirbelkörpern möglichst weit „auseinanderklappen”. Dies erleichtert dem Arzt (und dem Patienten) die Punktion.

Die Myelographie beginnt mit der Desinfizierung des Rückens. Sterile Bedingungen sind notwendig, um ein Verschleppen von Keimen in das Gehirnwasser zu verhindern. Anschließend wird der untersuchende Arzt die Punktionsregion abtasten und einen Punktionsort markieren. Dieser befindet sich in der Regel in der Mitte des Rückens etwa auf Höhe der Beckenkämme. An dieser Stelle wird nun eine dünne Nadel zwischen den tastbaren Knochenfortsätzen der Wirbelsäule in den Rückenmarkskanal vorgeschoben. Die korrekte Lage der Nadel wird am Austritt von Gehirnflüssigkeit (Liquor) aus der Nadel erkannt. Über einen an die Nadel angeschlossenen Verbindungsschlauch wird anschließend vorsichtig Kontrastmittel in den Duralsack eingespritzt. Unter Durchleuchtungskontrolle wird die Verteilung des Kontrastmittels beobachtet. Nachdem das Kontrastmittel vollständig in den Rückenmarkskanal eingebracht wurde, kann die Nadel entfernt werden.

In unterschiedlichen Aufnahmeprojektionen werden anschließend Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule angefertigt, ergänzend erfolgt eine computertomographische Darstellung der interessierenden Abschnitte des Rückenmarkskanals.

Untersuchungszweck

Hauptvorteil der Untersuchung ist im Gegensatz zum MRT und CT, dass man auch Aufnahmen unter Belastung, das heißt im Stehen machen kann. Die Myelografie kann Einengungen des Wirbelkanals sowie eine Beeinträchtigung der dort verlaufenden Nervenwurzeln anzeigen und die Diagnostik eines Rezidivbandscheibenvorfalls ist möglich.

Leitender MTR

Heiko Müller

Heiko Müller

Heiko Müller

Medizinischer Technologe für Radiologie 

Schwerpunkt: Röntgen- u. Mammadiagnostik, CT und Interventionelle Radiologie