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    Harnsteinbehandlung

    Steine können im gesamten Harntrakt vorkommen und bedürfen daher unterschiedlicher Diagnostik und Therapie. Prinzipiell gilt, es sollten alle Steine behandelt werden, um dadurch bedingten Harnwegsinfekten vorzubeugen bzw. damit einen Infekt-Fokus zu beseitigen.

    Es handelt sich hierbei um kristalline Ablagerungen (Konkremente) der ableitenden Harnwege unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung und Größe. Je nach Lokalisation unterscheidet man Nierensteine (Lage im Nierenbecken oder den Nierenkelchen), Harnleitersteine (Lage im oberen, mittleren oder unteren Harnleiter), Blasensteine (Lage in der Harnblase) oder Harnröhrensteine der Harnröhre.

    Die Ursache ist chemisch gesehen ein Überschreiten des „Löslichkeitsproduktes“ der betreffenden Salzanteile. Harnsteine entstehen, wenn dabei die Mineralsalze ausgefällt werden, die ansonsten im Urin gelöst sind. Am häufigsten sind Calciumoxalat, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, Ammoniumhydrogenphosphat, Urate und andere Zusammensetzungen bzw. auch in Mischformen vorkommend. Eine Auswahl sei hier nach Häufigkeit aufgelistet, die ersten 4 machen 80-90% aller Steine aus:

    • Whewellit (Calciumoxalat-Monohydrat)
    • Weddellit (Calciumoxalat-Dihydrat)
    • Urate (Salze der Harnsäure)
    • Struvit (Magnesium-Ammonium-Phosphat-Hexahydrat)
    • Karbonatapatit (Dahlit, karbonathaltiger Hydroxylapatit)
    • Brushit (Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat)
    • Cystin (i.d.R durch angeborenen Stoffwechseldefekt bedingt und oft schon im Kindes- oder Jugendalter klinisch manifest)
    • Xanthin (2,6 Dihydroxypurin)
    • Indinavirstein (sehr seltene und spezielle Steinerkrankung, die bisher nur unter einer immunmodulativen Langzeittherapie bei HIV-positiven Patienten vorkommt)

    Auf Basis des Löslichkeitsproduktes leuchtet ein, dass bei „viel Salz“ im Urin dieses auskristallisieren kann bzw. umgekehrt, dass bei im Verhältnis einer zu geringen Flüssigkeitsmenge (Urinmenge, und damit Trinkmenge) hier die häufigste Ursache der Steinbildung bedingt ist. Bei einem hinreichend großen Säuregehalt des Urins können sich zunächst kleine Kristalle („Steingrieß“) bilden, die sich dann allmählich zu größeren Gebilden zusammenfügen. Im Extremfall kann das gesamte Nierenbecken durch diese harten Einlagerungen ausgefüllt werden („Ausgussstein“).

    Weitere Ursachen sind im Stoffwechsel bedingt. Der häufigste Mechanismus für Calcium-haltige Steine ist bedingt durch UV-Einstrahlung (Sonnenbad u.ä.) auf die Haut und eine damit eine hormonell gesteuerte verstärkte Calcium-Resorption im Darm bewirkt. Auf diesem Wege steigt dann der Calciumgehalt auch im Urin an bis das Löslichkeitsprodukt überschritten wird und sich Kristalle im Urin ausfällen können. Auch eine genetische Komponente (in „Steinfamilien“) wird diskutiert, wobei sicherlich auch in der Erziehung angenommene Ess- und Trinkgewohnheiten dabei auch eine Rolle spielen können.

    Die Untersuchungen dazu werden meistens ambulant durchgeführt. Im Wesentlichen zählen dazu Urin, Ultraschall, Labor, Röntgen mit Kontrastmittel (als Ausscheidungsurogramm oder auch IV-Pyelogramm bezeichnet) und auch CT. Weiterführende Untersuchungen können auch instrumenteller/operativer Natur sein und bedürfen dann auch eines stationären Aufenthaltes. Erst im Anschluss an eine Diagnostik kann ein Therapieplan zusammen mit der Patientin/dem Patienten erstellt werden. Bei Rezidiv-Fällen wird auch oft eine 24-Stunden-Sammelurin-Analyse durchgeführt, um anschließend besser vorbeugen können, d.h. betreiben einer Steinmetaphylaxe i.d.R. in Form einer Optimierung der Ess- und Trinkgewohnheiten.

    Bewegt sich ein Harnstein aus der Niere in den Harnleiter und bleibt dort stecken, entwickelt sich oft eine akute Nierenkolik mit plötzlichen Flankenschmerzen und evtl. auch blutigem Urin. In einer solchen Situation stellen Sie sich bitte direkt in der Notaufnahme des Klinikums vor.

    Leitender Arzt

    Urologie und Kinderurologie

    Dr. med. Jordan Todorov

    Facharzt für Urologie

    Leitung Uroonkologisches Zentrum
    Leitung Kontinenz- und Beckenbodenzentrum

    Zertifiziert als Beratungsstelle nach den Richtlinien der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

    Kontakt

    Sekretariat
    Tina Eisermann

    Albert-Schweitzer-Straße 10
    95326 Kulmbach

    Telefon: 09221 98-7341 (Sekretariat)
    Telefon: 09221 98-7339 (MVZ)
    Telefax: 09221 98-1931
    E-Mail: urologie(at)klinikum-kulmbach.de

    Sprechzeiten und Terminvergabe:

    Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.

    Download Informationsflyer Urologie

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