Beim Prostatakrebs (Prostatakarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes. Die Häufigkeit von Prostatakrebs nimmt seit fast drei Jahrzehnten stetig zu. Das ist überwiegend auf den Einsatz neuer Methoden zur Früherkennung (z.B. PSA-Bestimmung, welches von den meisten Krankenkassen in Deutschland nicht bezahlt wird) zurückzuführen.
Dadurch werden mehr Prostatakarzinome im Frühstadium entdeckt. Vor dem 50. Lebensjahr ist Prostatakrebs selten; die meisten Neuerkrankungen in Mitteleuropa treten bei Männern über 70 Jahren auf. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, liegt bei insgesamt 13%; das Sterberisiko aber nur bei 3% – das heißt, Prostatakrebs ist zwar die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Mitteleuropa, aber nicht die häufigste Todesursache. Die Wahrscheinlichkeit, 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben zu sein, ist mit 93% die zweithöchste unter allen Krebserkrankungen in Deutschland. 5 von 6 Männern mit diagnostiziertem Prostatakrebs sterben also nicht an Krebs, sondern an einer anderen Ursache. Die Ursachen sind in den heute möglichen Therapieformen zu suchen.
Im Bereich der operativen Tumortherapie bei Prostata-Ca. kommt die sogenannte radikale Prostatektomie zur Anwendung. Diese kann klassisch mittels offener Schnitt-OP erfolgen, wird vor allem aber auch als minimal-invasive Technik mittels Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie) bei uns durchgeführt. Sofern es das Tumorstadium erlaubt, wird eine Potenz-erhaltende OP-Technik (laparoskopisch und offen) eingesetzt. Im frühen anschließenden Verlauf wird ein Kontinenz-Training eingeleitet, um einer Inkontinenz vorzubeugen, die in der Literatur mit 10-35% Häufigkeit angegeben wird. Durch eine nach OP früh eingeleitete vorbeugende Kontinenz-Therapie können diese Risiken auf unter 10% verbessert werden. Dabei kommen die kombinierte Elektrotherapie (Tense- und simultanes Bio-Feed-Back-Training) sowie die konventionelle Beckenbodengymnastik zum Einsatz, was auch nach Entlassung zu Hause durchgeführt werden kann.
Urologie und Kinderurologie
Dr. med. Jordan Todorov
Facharzt für Urologie
Leitung Prostatazentrum
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